10.09.2019

Heute war der Tag der Überraschungen, um nicht zu sagen des Frusts. In der Früh beim Frühstück machen, Gas aus, kein Problem wir haben ja noch eine Ersatzflasche. Flasche ausgetauscht, Herd angezündet, was passiert – nix. Die zweite Flasche war ebenfalls leer obwohl sie eigentlich voll sein sollte. Naja, wir haben ja den Ort Merichas in der Nähe. Also Anker auf und rüberfahren. Haben zum Glück wieder einen Platz am Kai bekommen. Ich schnappe mir also die beiden leeren Gasflaschen und mache mich auf den Weg. Angeblich gibts das Gas im Supermarkt. Dort angekommen, leider aus. Auf die Frage ob es noch wo anders was gäbe, Achselzucken. Der freundliche Wirt vom Lokal daneben versucht mir zu helfen, er telefoniert und meint, jemand kommt aus dem nächsten Dorf und bringt 2 Flaschen mit. Also warte ich. Leider wurden nur 3kg Flaschen gebracht, aber die passen bei uns nicht hinein, wir brauchen 1,8kg Flaschen, gibts leider nicht. Nachdem wir heute ohnehin nach Kea wollten, haben wir uns dann auf den Weg dorthin gemacht.

Überfahrt nach Korissa auf Kea, wie gehabt, Wind von vorne und hohe Wellen. Wir haben als einziges Boot in Korissa an der Kaimauer festgemacht, und ich bin mit meinen 2 Flaschen wieder los. Nachdem ich mehrmals weitergeschickt wurde und letztendlich ca 2km Fußmarsch hinter mir hatte, die Enttäuschung, unsere benötigten Flaschen gibts auf Kea (derzeit) nicht. Der netten Besitzerin des letzten Supermarktes habe ich offensichtlich so leid getan, dass sie mich mit dem Auto wieder zurück in den Hafen gebracht hat.

Jetzt bleibt als letzte Chance noch Lavrion und Nikos, mein guter Geist von Lavrion. Alles wie gehabt, zuerst ein nettes Segeln und dann das letzte Stück wieder gegenan gegen die Wellen. Sind gut angekommen und liegen wieder auf Nikos Platz. Er ist später noch vorbeigekommen und hat sich unserer Gasflaschen angenommen. Wenig später ist er mit einer frisch gefüllten Flasche zurückgekommen. Die zweite war undicht und nicht mehr verwendbar. Deswegen war sie auch schon leer beim Wechseln. Nikos wird versuchen sie auszutauschen, bzw. eine neu besorgen. Das Abendessen in Lavrion haben wir uns redlich verdient.

Gesamte Tagesstrecke

This Post Has 6 Comments

  1. Claudia Jilek

    Oh, nein!!!! Was für ein Martyrium – so bitter:-(
    Möge damit die Pechsträhne zu Ende sein und die Reise so angenehm wie davor weitergehen.
    Alles Liebe und herzliche Grüße,
    Claudia Jilek

    1. skippy1951

      Danke fürs Mitgefühl, aber unser Problemchen ist schon wieder gelöst. Habe hier 2 gefüllte Gasflaschen bekommen.

  2. Tom

    Deine Gaserzählung erinnert mich an eine gleichartig ärgerliche aber eigentlich doch amüsante Erfahrung. Am 30.6.2008 schrieb ich in Merichas ins Blogbuch:
    „Ich versuche eine 3kg Camping-Gasflasche aufzutreiben. Der Mann im Supermarkt gleich beim Boot hat mehrere davon aber alle sind leer. Kein Englisch könnend deutet er mir in Richtung „Hauptplatz“, also dort wo die Bushaltestelle ist. Ich gehe hin, finde aber kein Geschäft, das so aussieht als ob es Gasflaschen führen würde. Aber ich finde die Tankstelle, ca. 150 m inseleinwärts. Gas haben sie hier nicht aber den Diesel werden sie um 19h mit dem Tankwagen bringen. Ich soll in der Bank nach dem Gas fragen. In der Bank?!? – ja, in der Bank. Eine Bank, die mit Gasflaschen handelt, habe ich noch nie gesehen. Ich gehe zurück, finde aber gar keine Bank. Ich besichtige fast den ganzen ziemlich herunter gekommenen Ort ohne Bankfund und gehe zum Hauptplatz zurück. Das einzig einigermaßen bankähnliche Geschäft ist ein Reisebüro, das auch Getränke, Eier und Tabak verkauft, warum nicht auch Gas? Also gehe ich hinein und winke mit der leeren Gasflasche. Ein älterer Mann kommt hinter der Theke hervor, begutachtet die Flasche und meint, das müsse der junge Mann machen, der gerade telefoniert und stellt die Flasche auf den Boden beim Ausgang. Ich stelle mich daneben und warte. Der junge Mann telefoniert. Ein paar ältere Männer kaufen Schnapsflaschen. Ein Touristenpaar erkundigt sich nach Busfahrkarten (im Bus zu kaufen). Ich schaue mir das Geschäft von außen an. Dort hängt tatsächlich ein Schildchen „Agency for National Bank Of Greece“. (National Bank ist nicht die Nationalbank sondern nur ein Bankname. Sonst würden hier sicherlich die Goldreserven lagern.) Ich schaue mir die An- und Abfahrtszeiten der Fähren an. Ich schaue ins Geschäft, ob der junge Mann noch telefoniert. Das tut er nicht mehr. Er ist gar nicht mehr da! Ich nehme meine leere Gasflasche und gehe zurück zum Boot. Die Kellnerin des Cafés, wo wir vorhin die Toasts aßen, kommt heraus und fragt mich, woher ich das Gas bekommen hätte, sie bräuchte auch eine neue Flasche. Sie wirkt direkt erleichtert als ich sage, dass ich gar kein Gas bekommen habe. Es dürfte hier schon längere Zeit Gasknappheit herrschen.“

    Nun wäre ich froh, hätte ich nur Gasprobleme. Aus meinem Steuerbord-Motor rinnt das Öl so stark aus, dass er nicht zu gebrauchen ist. Die komplett unfähigen Mechaniker meiner Winterwerft haben drei erfolglose Reparaturversuche gemacht. Sie wissen einfach nicht, wo das Öl ausrinnt. Jetzt bin ich mit einem Motor motorsegelnd unterwegs in die Kos Marina in der Hoffnung, dass dort ein mir von früher bekannter fähiger Mechaniker die Sache reparieren kann.

    Ja ja, das schöne sonnige Seglerleben hat auch Schattenseiten.
    LG Tom

    1. skippy1951

      Hallo Tom, Das mit dem Motor ist aber ärgerlich, dagegen ist unser Gas-Problem ein Klacks, Dank Nikos Hilfe habe ich wieder 2 volle Flaschen. Ich hoffe das sie Dir in Kos helfen können. Ich halte Dir die Daumen.

      1. Tom

        Der Kos-Mechniker hat seine Diagnose binnen 5 Sekunden gemacht: Kolben und Zylinder sind verschlissen und erzeugen einen Überdruck im Motor, der das Öl wo auch immer hinaus drückt. Der Motor muss ausgebaut und nach Athen zur Generalüberholung geschickt werden. Bis dahin kann ich ihn kurz für An- und Ablegemanöver verwenden. Nicht lustig.
        Und heute hatte ich eine wilde Fahrt von Marina Kos nach Kefalos im Gewittersturm. Max. Wind 48,1 Knoten!

        1. skippy1951

          Hallo Tom, dass tut mir leid für dich, ich kenne das Gefühl zu Genüge, aber Du hast ja zum Glück noch einen 2. Motor. Ich hoffe das Du trotzdem Deine Saison noch gut abschliessen kannst. Ich liege jetzt in Porto Heli und lasse mich von Böen mit bis zu 30Ktn. durchschütteln. Aber hier liege ich sicher und kann in Ruhe besseres Wetter abwarten. Am Mittwoch gehts dann in Kilada an Land. Alles Gute Anton

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